„Wer hoch liebt, der fällt auch tief“ heißt es – und die Liebe zur Feuerwehr ist sehr hoch! Deshalb haben sich vier Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Sulzemoos und Einsbach aufgemacht und bei Berufsfeuerwehrmann und Kamerad Andreas Bigelmaier den Kurs zum Gerätesatz Absturzsicherung absolviert.
An drei Tagen sind den Schwindelfreien die Grundlagen des Kletterns und Sicherns mit den Gerätschaften der Feuerwehr in Theorie und Praxis nahegebracht worden. Da sich die Ausrüstung und vor allem die Handhabung von der des „normalen“ Alpinkletterns unterscheidet, darf die Unterweisung und Ausbildung im Rahmen des Feuerwehrdienstes auch nur von Fachpersonal erfolgen. Zum Glück verfügt die Freiwillige Feuerwehr Sulzemoos in den eigenen Reihen über genau so jemanden.
Gerätesatz Absturzsicherung: drei Tage Klettergarten
Am ersten Tag erläuterte Andreas Bigelmaier seinen Aufsteigern die gesetzlichen Grundlagen und Einsatzvorschriften für die Arbeit am Gerätesatz Absturzsicherung. Nach den ganzen Vorschriften wurde es praktischer und das korrekte Anlegen sowie alle nötigen Knoten und Sicherungen, die als Grundlage dienen waren an der Reihe.
Tag zwei zeigte den vier Dienstleistenden dann einen realitätsnahen Ein- und sagenhaften Ausblick. Mit Erlaubnis der Bauherrschaft war ein Neubau nahe der Wache das Ziel des Tages. Zuerst zur „Höhengewöhnung“ ging auf den Kran um Vorstieg und Sicherung zu Üben. Danach galt es in einer simulierten Rettungsaktion einen Verunglückten zu erreichen.
Finale sollte Tag drei auf dem Geländer der Feuerwache 2 in München-Sendling sein. In der großflächigen Anlage konnte sich die Seilschaft nach Herzenslust austoben. Über einen Traversenlauf quer durch die Halle über das Absichern an einem Hausdach bis zum Selbstretten an einer sieben Meter hohen Wand hielt der Tag einiges bereit. Für alle Beteiligten ein wahres „High“ light war die Begehung der Münchner Drehleiter, die den Trupp zu einer Fensteröffnung in 25 Meter Höhe brachte.
Gerätesatz Absturzsicherung: Die Feuerwehr am seidenen Faden?
Vom medizinischen Notfall auf der Baustelle, einem Unfall im landwirtschaftlichen Bereich oder zu hohe Schneelasten auf Dächern, die Gründe und Möglichkeiten warum die Feuerwehr sich selbst vor dem Absturz sichern muss, sind vielfältig. Auch wenn für das Retten Spezialkräfte der Höhenrettung angefordert werden, sind es die freiwilligen Helfer, die zuerst vor Ort sind über die richtigen Mittel, Wege und Kenntnisse verfügen müssen, um wirklich immer allzeit bereit zu sein.