Es sollte der letzte Check des Wohnwagens vor einer Urlaubsreise sein. Der 71-jährige Germeringer war am Dienstag, 30. April, als Kunde im Service-Center des Caravaning Handelscenters „Der Freistaat” in Sulzemoos. „Plötzlich hat mein Vater das Bewusstsein verloren“, berichtet sein Sohn, der anonym bleiben möchte. Der Senior brach auf dem Asphalt vor der Werkstatthalle zusammen – Herzstillstand. Doch er hatte an diesem Tag gleich mehrere Schutzengel. Die Mitarbeiter Thomas Feineis, Christian Wanner und Thomas Rührmeyer, die in ihrer Freizeit bei den Freiwilligen Feuerwehren Pasenbach, Stockdorf und aktiv sind, erkannten sofort die lebensbedrohliche Situation. Sie begannen direkt mit der Reanimation und wählten den Notruf. Neben Notarzt, Rettungswagen und einem Rettungshubschrauber wurde auch die Freiwillige Feuerwehr Sulzemoos alarmiert.
„Dass mein Vater noch lebt, haben wir den drei Kollegen zu verdanken“: Mitarbeiter werden zu Lebensrettern
Nach dem Eintreffen leiteten die Feuerwehrleute weitere Maßnahmen begleitend zur Reanimation ein. Dazu führen sie in ihrem Fahrzeug einen Erste-Hilfe-Rucksack, der einen automatisierten, externen Defibrillator (AED) sowie Sauerstoff und ein Notfall-Beatmungsgerät enthält, mit. „Es war perfektes Teamwork mit allen Beteiligten“, findet David Brunner, der mit seinem Kameraden Benjamin Kraus als einer der ersten Feuerwehrleute vor Ort war. Endlose Minuten lang kämpften die Einsatzkräfte und Ersthelfer um das Leben des 71-Jährigen, dann zeigte das EKG wieder einen Puls an, und der Mann atmete. Nach einer weiteren halben Stunde war er transportfähig und wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Münchner Klinik geflogen. Er kam in den Schockraum und wurde ins künstliche Koma gelegt, berichtet sein Sohn. Mittlerweile wurde ein Herzschrittmacher eingesetzt. „Mein Vater hat gute Chancen, wieder ein normales Leben zu führen.
Es geht ihm den Umständen entsprechend gut.“ Nach Auskunft der Ärzte hätte der 71-Jährige nach so einem schweren Herzversagen ohne professionelle Hilfe keine Chance gehabt zu überleben. Es war dem Sohn nun ein großes Bedürfnis, sich bei den Ersthelfern von der Firma „Der Freistaat“ zu bedanken. „Ich war sehr gerührt, dass sich alle Mitarbeiter dort so gekümmert und sich erkundigt haben nach meinem Vater.“ Er spendete der Firma 250 Euro. Diese wiederum beschloss, das Geld der Feuerwehr Sulzemoos zu spenden. „Die örtlich zuständige Wehr kann das Geld bestimmt gut gebrauchen“, so Serviceberater Thomas Rührmeyer.
„Wir freuen uns, wenn wir helfen und gemeinsam ein Leben retten konnten“, sagt Kommandant Marcus Huber. Das Geld möchten die Feuerwehrleute in ihre Erste-Hilfe-Ausrüstung investieren.