Rund 20 Feuerwehrdienstleistende beteiligten sich an der Feuerwehr-Großübung in Sulzemoos. Die Übung wurde in Kooperation mit der Feuerwehr Hohenzell durchgeführt. Das Ausbilderteam der Feuerwehr traf sich mehrere Male um die Planung des Übungskonzeptes durchzuführen. Insgesamt wurden vier Übungen für diesen Tag geplant. Der Inhalt zweier Übungen wurde an die teilnehmenden Feuerwehrler nicht weitergegeben, damit die Szenarien so Einsatznah wie nur möglich verlaufen.
Brand eines Wohngebäudes
Im ersten Szenario war ein Brand im Dachgeschoss eines Wohnhauses ausgebrochen. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stellten diese fest, dass eine Person oben am Fenster stand und um Hilfe rief. Somit gab der Gruppenführer den Befehl, dass die vierteilige Steckleiter zur Personenrettung eingesetzt wird, während ein anderer Teil der Einsatzkräfte die Wasserversorgung von einem Unterflurhydranten mit drei B-Schläuchen (60 Meter) zum Fahrzeug und vom Fahrzeug zum Verteiler sicherstellte. Der Angriffstrupp ging über die aufgestellte Steckleiter zur Personenrettung vor und durchsuchte anschließend die Wohnung nach weiteren Personen. Der Angriffstrupp fand eine weitere Person diese war vom Brandrauch ohnmächtig und musste ebenfalls gerettet werden. Währenddessen lief parallel auf der Rückseite des Gebäudes ebenfalls ein Innenangriff, hier wurden allerdings keine Personen mehr gefunden.
Abschließend gab es einen Besprechungsrunde in der den Teilnehmern Rückmeldung zum durchgespielten Szenario gegeben wurde.
Hochhinaus: Absturzsicherung im zweiten Szenario
Nachdem das Material des ersten Durchgangs wieder ordnungsgemäß in den Fahrzeugen verstaut wurde, ging es gleich mit Szenario Zwei weiter.
Ein Arbeiter wurde auf einer Empore bewusstlos und musste gerettet werden. Der Mitteiler konnte den Einsatzkräften folgende Informationen zum Einsatz liefern.
- Der Mann ist ca. 30 Jahre alt
- steht unter Stress, arbeitet jeden Tag mehr als 10 Stunden
- Trinkt zu wenig
Nach diesen Erkenntnissen konnten die Einsatzkräfte davon ausgehen, dass es sich hier um Kreislaufprobleme handelt. Der Gruppenführer gab den Befehl die Steckleiter aufzustellen und den Patienten von der Empore schonend zu retten. In diesem Fall gab es keinen weiteren Zugang zum Gebäude, sodass hier nur eine Rettung in Kombination mit Absturzsicherung möglich war. Nachdem die Leiter in Position gebracht worden ist, gingen die beiden Absturzgerätesatzträger zur Rettung vor. Der Patient wurde mithilfe einer Rettungswindel von der Empore abgelassen und an den Rettungsdienst übergeben.
Genauso wie im ersten Szenario, gab es auch hier eine Besprechungsrunde mit Rückmeldung des Ausbildungsteams.
Der Abschluss des Übungstages
Die letzten beiden Übungen wurden dann abgesprochen. Eine der Übungen war für die Atemschutzgeräteträger, hier wurde in einem gesicherten Raum ein richtiges Feuer gelegt. Diesen Raum durften alle Atemschutzgeräteträger, mit Begleitung des Ausbildungsteams, betreten. In erster Linie ging es hier um die Wärmegewöhnung und im Anschluss um das richtige Ablöschen eines Brandes in einem Zimmer.
Währenddessen durfte sich der andere Teil der Feuerwehrdienstleistenden am Heben von schweren Lasten, in diesem Fall eines Containers probieren. Hierfür wurden Hebekissen verwendet und der Container musste richtig unterbaut werden, damit sich die Kraft des Hebekissen korrekt verteilen konnte. Hierzu mussten die Feuerwehrler zum Teil auch unter den Container kriechen, damit das Unterbaumaterial richtig platziert wird.
Nach ca. vier Stunden war der Übungsnachmittag zu Ende und die Einsatzkräfte trafen sich im Feuerwehrgerätehaus Sulzemoos um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.
Als Fazit kann man festhalten: Bei der Feuerwehr-Großübung in Sulzemoos wurde einiges für die Einsatzkräfte geboten und die Fähigkeiten für den Ernstfall gestärkt. Natürlich verläuft jeder Einsatz anders und man muss auf die Gegebenheiten vor Ort reagieren, weshalb es kein Schema A geben kann.